Das Modell der Half Moon von Henry Hudson wird von Corel srl in Mailand gefertigt und angeboten. Wer vom klassischen Plastik-Moellbau kommt - so wie ich - ist erstmal vom Inhalt überrascht. Etwas Holz in Leistenform, vorgeschnittene Spanten aus Sperrholz, vorgeschnittene Teile fürs Deck, ebenfalls aus - sehr dünnem - Sperrholz, weitere Kleinteile aus Holz, ein Satz Beschlagteile wie die Heckverzierungen, Anker, Laterne, Beiboot, Blöcke, Jungfern, Takelgarn. Daneben dann noch zehn Baupläne, von denen einer verschiedene Risse und Gesamtansichten 1:1 aufweist, ein Plan geht 1:1 auf Details ein und enthält eine komplett gezeichnete Stückliste der vorgefertigten Teile zum Vergleich, acht Pläne widmen sich der Darstellung des Baus. Dazu kommt noch eine ausführliche schriftliche Anleitung mit umfangreicher Stückliste. Das war's.
Daraus soll ein immerhin fast 53 Zentimeter langes und gut 55 Zentimeter hohes Segelschiff entstehen? Na ja... Ich war skeptisch. Mittlerweile bin ich begeistert, keine Spur mehr von Skepsis. Der Bau verlangt handwerkliches Geschick, Geduld, Geduld, Geduld, jede Menge Holzleim, viele Hörbücher und einiges an Werkzeug. Falls noch nicht erwähnt: Geduld kann nicht schaden. Denn manches klappt nie - oder erst nach dem x-ten Versuch, manches wiederum geht recht leicht von der Hand.
Nach der Erstbeplankung des Rumpfes mit Lindenholzleisten lässt sich schon eine Grundform des Rumpfes erkennen. Spachteln, schleifen, spachteln, schleifen - solange, bis das Ergebnis passt. Wenn der Rumpf vorbereitet ist, kommt die zweite Lage an Planken - Nussbaum und Tanganijka - drauf. Davor hatte ich reichlich Bammel, was sich aber letztlich als unnötig erwiesen hat. Es ging besser als befürchtet, da sich die einen Millimeter dicken Leisten für die zweite Schicht wesentlich besser und einfacher biegen und verarbeiten lassen wie die mit zwei Millimetern doch recht starken Lindenholz-Leisten.
Die Aufbauten auf Deck, die Beplankung des Decks, die Reling und sogar die recht komplex aufgebaute Galion machten auch keine Schwierigkeiten. Momentan muss noch das Ruder gefertigt werden, danach die restlichen Deckaufbauten. Anschließend werden alle Oberflächen noch einmal gründlich gereinigt, notfalls nachgeschliffen und schließlich mit seidenmattem Klarlack versiegelt. Dann wirds gruselig - denn Masten, Rahen und.... TAKELAGE ... sind dran.
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Viel Spaß mit den Bildern.